Wir bauen ein Förderzentrum für eine staatliche Grundschule in Kilgoris im Westen Kenias. Der Baubeginn konnte noch vor der Regenzeit im September 2017 erfolgen; inzwischen steht das Gebäude. Es umfasst Klassenzimmer, Computerraum, Lager, Lehrerzimmer und Küche. Unser Ziel ist, dass in Kilgoris künftig bis zu 60 blinde und sehbehinderte Kinder gleichberechtigt am Unterricht teilnehmen und einen Schulabschluss erreichen können.
Die Schule bekommt nach Abschluss der Baumaßnahmen zudem Hilfsmittel für den Förderunterricht: Den Kindern werden neun Blinden-Schreibmaschinen zur Verfügung stehen, die sie auch mit in den Unterricht nehmen dürfen. Mit einem Braille-Drucker erhalten sie die Aufgaben in Braille-Schrift. Auch sprechende Taschenrechner erleichtern den sehbehinderten Schülerinnen und Schülern die Teilnahme am Regelunterricht. Daneben werden sie durch einen Sonderpädagogen gefördert.
Der Hintergrund: Viele Eltern in Kenia lassen ihre Kinder mit Sehbehinderungen nicht zur Schule gehen, weil sie denken, dass Blinde nicht lernen können. Auch bei Lehrern und in der Öffentlichkeit fehlen häufig Erfahrung und Aufgeschlossenheit im Umgang mit blinden Menschen. Während der Projektzeit werden deshalb 70 Lehrer, Eltern und Gemeindevertreter in speziellen Trainings für die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Kinder sensibilisiert. Dadurch wollen wir erreichen, dass mehr Eltern ihre sehbehinderten Kinder zur Schule schicken. Die ersten Anzeichen sind positiv: Der Bau des Förderzentrums hat sich herumgesprochen, und es gibt bereits Nachfragen von interessierten Eltern aus der Umgebung.
- Partner: Deutsches Blindenhilfswerk
- Land: Kenia
- Laufzeit: 2017-2018
- Ergebnis: Behindertengerechter Umbau einer Grundschule, Bau eines Resource Centres, Mobilitäts- und Orientierungstraining