Jeder Mensch verdient die Chance auf Bildung – aber für blinde und sehbehinderte Kinder im kenianischen Kitui ist das bisher keine Selbstverständlichkeit. In den örtlichen Schulen fehlt es an barrierefreien Lernmaterialien, geschultem Personal und geeigneten Räumen. Im gesamten Kitui County gibt es kein einziges Förderzentrum, das ihnen eine gleichberechtigte Teilnahme am Unterricht ermöglicht.
An der staatlichen Central Primary School müssen die Kinder im Freien essen und in überfüllten Schlafsälen lernen, weil es keine speziellen Klassenzimmer gibt. Genau hier setzt das Projekt an: Das Deutsche Blindenhilfswerk baut auf dem Schulgelände ein Förderzentrum für 160 sehbehinderte Kinder aus Kitui und Umgebung. Dort können sie nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen lernen, sondern auch ihre individuellen Stärken entfalten.
In zwei neuen Klassenzimmern mit Bücherei und angeschlossenem Computerraum, die mit speziellen Hilfsmitteln und taktilen Lehrmaterialien ausgestattet werden, kann die Schule künftig alle Kinder mit Sehbeeinträchtigung sonderpädagogisch fördern. Parallel nehmen sie am regulären Unterricht teil. Weitere Maßnahmen zielen darauf, Lehrkräfte, Eltern und Gemeinden für die Fähigkeiten und Bedürfnisse sehbehinderter Menschen zu sensibilisieren, um ihr Ansehen und ihre Chancen langfristig zu stärken.
Die Rolf Buscher Stiftung unterstützt das Projekt durch den Kauf eines Braille-Druckers mit Computer. Das Gerät prägt Braille-Zeichen auf Papier, die Blinde mit dem Tastsinn ihrer Finger lesen. Damit können die Lehrkräfte spezielle Unterrichtsmaterialien für ihre sehbehinderten Schüler erstellen. Die Blindenschrift Braille beruht auf sechs Punkten – drei in die Höhe und zwei in die Breite – mit denen in 64 unterschiedlichen Kombinationen sämtliche Buchstaben, Zeichen und Zahlen dargestellt werden.
- Partner: Deutsches Blindenhilfswerk
- Land: Kenia
- Laufzeit: 2024-2026
- Ergebnis: Erweiterung einer Grundschule um Klassenzimmer, Schlafsäle, Speisesaal und Küche